Geckos: Kletterkünstler mit Nachtsicht – Können diese faszinierenden Echsen wirklich auf dem Wasser laufen?
Der Gecko gehört zu den faszinierendsten Reptilien der Welt und besticht durch seine außergewöhnlichen Fähigkeiten. Sein Name leitet sich vom persischen Wort “gekkō” ab, was so viel wie “Echse mit klebrigen Zehen” bedeutet. Diese Bezeichnung beschreibt perfekt eines der bekanntesten Merkmale des Geckos: seine Fähigkeit, an fast jede Oberfläche zu haften.
Geckos kommen in einer Vielzahl von Formen und Farben vor, von den winzigen Zwerggecken bis hin zu den imposanten Tokeh-Geckos, die eine Länge von über einem Meter erreichen können. Ihre Lebensräume erstrecken sich über alle Kontinente, außer Antarktika, wobei sie bevorzugt warme und trockene Regionen bewohnen.
Anatomie des Kletterkönigs
Die einzigartige Fähigkeit der Geckos, an glatten Oberflächen wie Glas oder Beton zu kleben, liegt in ihren speziellen Haftfüßen begründet. Millionen von winzigen Härchen, sogenannte Setae, bedecken die Zehenunterseiten. Diese Setae sind so fein, dass sie Kräfte auf atomarer Ebene nutzen, um eine starke Haftung zu erzeugen –
eine Art molekulare Klebekraft, die auch bei feuchten Bedingungen funktioniert.
Neben ihren Haftfüßen besitzen Geckos weitere interessante anatomische Merkmale.
Einige Highlights:
- Großer Kopf: Der Kopf eines Geckos ist im Verhältnis zum Körper recht groß und ermöglicht ein weites Sichtfeld.
- Lose Haut: Geckos können ihre Haut abwerfen, um Fressfeinden zu entkommen oder sich von Parasiten zu befreien.
- Langsames Stoffwechseln: Die meisten Geckoarten haben einen langsamen Stoffwechsel, wodurch sie lange Zeit ohne Nahrung auskommen können.
Lebensstil und Ernährung: Stille Jäger der Nacht
Die meisten Geckoarten sind nachtaktiv und verbringen den Tag versteckt in Höhlen, unter Steinen oder hinter Baumrinden. Nachts erwachen sie zum Leben und beginnen die Jagd. Ihre Beute besteht hauptsächlich aus Insekten, Spinnen, Würmern und anderen kleinen Tieren.
Geckos sind geduldige Jäger und lauern oft auf ihre Beute, bevor sie mit blitzschneller Geschwindigkeit zuschnappen.
Interessante Facts über Geckos:
- Spezialisierte Zunge: Die Zunge eines Geckos ist klebrig und dient zur Fixierung von Insekten.
- Schnelle Reaktionen: Geckos reagieren extrem schnell auf Bewegungen und können ihre Beute in einem Bruchteil einer Sekunde fangen.
- Geräusche: Einige Geckoarten kommunizieren durch Klickgeräusche, die sie mit den Zähnen erzeugen.
Fortpflanzung: Eier oder Lebendgeburt
Die Fortpflanzungsstrategie von Geckos variiert je nach Art. Während einige Arten Eier legen, bringen andere lebende Junge zur Welt. Geckodamen legen meist ihre Eier in feuchte Erde, unter Baumrinden oder in Höhlen ab. Die Anzahl der Eier pro Gelege kann je nach Art stark variieren –
von nur einem bis zu mehreren Dutzend.
Die Junggeckos schlüpfen nach etwa zwei Monaten und sind von Anfang an selbstständig. Lebendgebärende Geckoarten, wie zum Beispiel die Mauselgeckoart Hemidactylus frenatus, bringen zwischen 1 und 2 Jungtiere zur Welt.
Der Mythos vom Wasserlaufen:
Ein weit verbreiteter Mythos besagt, dass Geckos auf dem Wasser laufen können. Dieser Mythos beruht auf der Tatsache, dass Geckos aufgrund ihrer Haftfüße an glatten Oberflächen haften können. Allerdings sind Geckos keine “Wasserdurchwader” und können nicht tatsächlich auf Wasser laufen.
Die Erklärung: Die molekularen Kräfte, die es Geckos ermöglichen, an glatten Oberflächen zu kleben, funktionieren nur bei Kontakt mit festem Material. Wasser ist zu flüssig, um diesen Effekt zu ermöglichen.
Geckos sind faszinierende Tiere mit einer Reihe einzigartiger Eigenschaften. Ihre Fähigkeit, sich an fast jede Oberfläche zu haften, ihre
nachtaktive Lebensweise und ihre spezialisierten Jagdtechniken machen sie zu einem wahren Wunder der Natur.